Werte und Normen/ Religion
Die heutige pluralistische Gesellschaft bietet dem Individuum ein Facettenreichtum an unterschiedlichen religiösen und weltanschaulichen Orientierungsmöglichkeiten. Unsere Schüler/innen befinden sich in einer Phase der Identitäts- und Selbstfindung, der Persönlichkeitsentwicklung, aber auch der Sinnsuche.
Damit kommen wir nicht nur dem Konsens nach Wertevermittlung in der Schule nach, sondern setzen zugleich den Bildungsbeitrag um, „die Persönlichkeit der Schülerinnen und Schüler auf der Grundlage des Christentums, des europäischen Humanismus und der Ideen der liberalen, demokratischen und sozialen Freiheitsbewegungen“ (Nds. Schulgesetz, §2). weiterzuentwickeln.
Vor dem Hintergrund einer Auseinandersetzung mit ethisch relevanten sowie religiösen Themen, Wertvorstellungen und gesellschaftlichen Normen, die die Lebenswelt der Schüler/innen unmittelbar berühren, ist unser Ziel, ihnen den Weg zu ebnen, die Unsicherheit bezüglich der Moralität und Legitimität des eigenen Handelns zu überbrücken. Was ist Wahrheit? Wer ist Gott? Wozu braucht man die Menschenwürde? Welches Handeln ist „richtig“?
Wir stellen Fragen und machen uns gemeinsam auf den Weg, Antworten zu entwickeln, diese kritisch zu prüfen und individuelle Denkmuster zuzulassen. Die sich daraus ergebenen Konfliktfälle können in spannende Diskussionen münden. Im Unterricht lernen die Schüler/innen verschiedene religiöse und philosophische Positionen kennen, die ihnen als Orientierungsmöglichkeit dienen, um sich in der gesellschaftlichen Realität zurecht zu finden und vor dem Hintergrund einer kritischen Reflexion eine eigene begründete Position zu entwickeln.
Es ist das gemeinsame Ziel des Religions- sowie des Werte- und Normen-Unterrichts, eine Basis für die persönliche Lebensanschauung zu vermitteln, um unsere Schüler/innen zu reflektiertem und verantwortungsbewusstem Handeln zu motivieren. Es ist uns deshalb ein Anliegen, die Ziele beider Fächer zu kombinieren. Dies bedeutet, dass die Lernenden sich mit Wirklichkeit auseinandersetzen, in der Entwicklung ihrer ethischen Urteilsfähigkeit unterstütztwerden, aber auch christliche Wertvorstellungen und biblische Grundkenntnisse vermittelt bekommen.
An einer engen Verzahnung beider Fächer ist unsere Schule interessiert, da viele Diskussionsfelder (z.B. Sterbehilfe, Organspende, Homosexualität) gar nicht nur aus einer Perspektive beleuchtet werden können. Wir möchten daher für eine gemeinsame und dialogorientierte Arbeit der Fachgruppen werben, die nicht nur das besondere pädagogische Profil unserer Schule wiederspiegelt, sondern auch humane
Werte in unserer multireligiösen und -kulturellen Gesellschaft vermittelt.
Warum nicht einmal gemeinsam in eine Kirche bzw. eine Moschee eintreten, um heilige religiöse Orte zu erkunden und auf Gemeinsamkeiten und Unterschiede zu treffen? Warum nicht einmal einen Mitarbeiter eines Hospizes in den Unterricht einladen, um sich gemeinsam auf die philosophische und religiöse Suche nach dem Sinn des Lebens zu begeben? Warum nicht einmal an einem Wettbewerb teilnehmen, um sich gemeinsam stark für Kinderrechte zu machen? Wir versuchen somit, unseren Religions- und Werte und Normen-Unterricht so greifbar, lebensnah und interessant wie möglich zu gestalten.